Chemie macht gesund – Lebensmittel nicht!
Werbeaussagen für Nährstoffe nicht erlaubt
Ungeklärt:
Warum schaffen es die Ernährungswissenschaftler nicht, dass ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zu gesundem Essen dem Verbraucher beim Verkauf von Lebensmitteln mitgeteilt werden dürfen?
Mögliche Antwort:
Vermutlich war es die Pharmaindustrie als Wettbewerber der Nahrungsmittelproduzenten, die es geschafft hat, der Politik eine Health Claims-Verordnung für Lebensmittel aufzuzwängen. Nach dieser Verordnung sind gesundheitsbezogene Aussagen über Lebensmittel nur dann zulässig, wenn diese Erkenntnisse in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen sind.
Gefahr durch gesunde Lebensmittel gebannt:
Würden wissenschaftlich nachgewiesene Wirkungen von Lebensmitteln existieren, könnten wir uns mit weniger Pharmachemie heilen bzw. im Vorfeld mit „gesunder“ Ernährung vor Krankheiten schützen.
Ziel erreicht:
Der Gruppe der Hersteller für Lebensmittelchemie kommt das Engagement der Pharmabranche sehr entgegen. Sie verkauft den finanziell weniger gut ausgestatteten echten Nahrungsmittelproduzenten die chemisch-künstlichen Zutaten, die erforderlich sind, um Naturprodukte nach ihren indoktrinierten werblichen Definitionen zu „entnaturieren“ (Beispiel Rote Wurst – ohne chemische Umfärbemittel ist sie von Natur aus grau, was uns unsinnigerweise als minderwertige Ware vorgegaukelt wird).
Schulterschluss mit den Krankenkassen:
Die solidargemeinschaftlichen Organisationen hätten weniger Arbeit und weniger Ausgaben, wenn sich die Konsumenten in Anlehnung an die Werbeaussagen auf den Etiketten der Lebensmittel zu wissenschaftlich nachgewiesenen Gesundheitsaspekten auf natürliche Weise gesund ernähren würden.
Doch welcher Kassen-Vorstand will seiner Frau zuhause denunzierend erklären, dass er künftig Chef von weniger Beschäftigten ist und in dessen Folge sein Jahresgehalt niedriger wäre?
Was sind ernährungswissenschaftliche Studien wert?
Im wissenschaftlichen Sinn gibt es weltweit nicht eine Studie, die die Kausalität von Ernährung und Wirkung im menschlichen Körper nachgewiesen hat! Es gibt jedoch tausende von Studien, die die Korrelation von Nährstoffen und Gesundheit und damit einen gewissen Grad an vermuteter Wirkung nachgewiesen haben.
Doch Korrelationen sind nicht wissenschaftlich!
Beispiel: Gestern sah ich 10 Menschen, davon trugen sieben eine grüne Hose und hatten Schnupfen. Nach dieser Korrelation haben Menschen, die eine grüne Hose tragen, Schnupfen.
Würden wir tatsächlich Medizin zu uns nehmen, deren Wirkung nicht nachgewiesen sondern allenfalls vermutet wird?
Die Hürden für die Zulassung von Heilmitteln sind sehr hoch. Gleiches gilt für die werbliche Aussage, dass ein Lebensmittel bestimmte Wirkungen im menschlichen Körper hat bzw. gesund ist.
Akzeptieren wir also selbst im Bio-Essen chemische Zusatzstoffe und heilen uns anschließend mit der Medizin des gleichen Herstellers. Der Gemüsebauer bekommt auch ein Krümel aus diesem funktionierenden System und lenkt auf eigenen Kosten mit seinen regelmäßigen Demonstrationen werbewirksam von der ursächlichen Misere ab.