DGE-Zertifikate – Die Convenience-Stufen
Sogenannte Convenience-Produkte, also Lebensmittel, die unterschiedlichste industrielle Verarbeitungsprozesse durchlaufen haben, werden in die Convenience-Grade bzw. -Stufen „0“ bis „5“ eingeteilt. Dabei liegt „0“ näher beim Rohstoff und „5“ näher beim Fertigessen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung legt die Stufen ab „1“ wie folgt fest:
„0“ ursprüngliche Rohstoffe wie Mehl (obwohl es eigentlich das Getreide sein sollte (kein definiereter DGE-Standard)
„1“ küchenfertige Lebensmittel wie entbeintes, zerlegtes Fleisch oder geputztes Gemüse
„2“ garfertige Lebensmittel wie Teigwaren, Tiefkühlgemüse, Tiefkühlobst
„3“ aufbereitfertige Lebensmittel wie Salatdressing, Kartoffelpürree, Pulver für Desserts, Tütensuppen, Eimersoßen
„4“ regenerierfertige Lebensmittel z.B. einzelne Fertigkomponenten bzw. Fertigmenüs wie Doseneintöpfe, Eimersuppen
„5“ tischfertige Lebensmittel wie Ketchup, Senf, Joghurt.
Die DGE-Zertifikate:
Auszüge aus der 4. Auflage | 2. korrigierter Nachdruck 2015:
Wer das DGE-Zertifikat „Schule + Essen = Note 1-Premium“ trägt, sollte die Stufen „1“ und „2“ bevorzugen. Aber nur, wenn es die zeitlichen und personellen Kapazitäten zulassen“.
Wer das DGE-Zertifikat „Schule + Essen = Note 1-Premium“ trägt, kann die Stufen „4“ und „5“ einsetzen. Wünschenswert wäre dann eine Ergänzung der Stufen „1“ und „2“.
Wer das DGE-Zertifikat „Schule + Essen = Note 1-Premium“ trägt, und in mehreren Prozess-Stufen wie z.B. beim Cook&Chill – Verfahren kocht, sollte beim Gemüse und Obst die Stufen „1“ und „2“ bevorzugen.
Wer das DGE-Zertifikat „Schule + Essen = Note 1-Premium“ trägt, sollte wegen des höheren Nährstoffgehalts tiefgekühlte Produkte den Konserven vorziehen.
Wer innerhalb von 20 Verpflegungstagen die Kriterien der für ihn in Frage kommenden Qualitätsbereiche
- Lebensmittel: Mittagsverpflegung
- Speisenplanung & -herstellung
- Lebenswelt
mit 60% erfüllt, erhält das Zertifikat „Note 1“.
Wer das Zertifikat „Note 1-PREMIUM“ sein eigen nennen möchte, schafft weitere jeweils 60% bei den Qualitätsbereichen (soweit vorhanden)
- Nährstoffe: Mittagsverpflegung
- Lebensmittel: Frühstück und Zwischenverpflegung.
Eine einmalige Auditierung reicht für den dauerhaften Erhalt der Zertifikate, denn die „regelmäßigen“ Re-Audits folgen weder bestimmten Rhythmen noch ist die Beschreibung der Durchführungskriterien veröffentlicht.
Die Folgen:
Linseneintöpfe aus Dosen, Aufläufe als (industrielle) Restevermengungen, vorpaniertes Formfleisch, Schwein in rauhen Mengen.
Biologische Wertigkeit wird mit lachenden Kindern, die sich von Salat, Pinienkernen und frischen Äpfeln ernähren, erzeugt.
Völlig überteuerte Caterer, die mit ihren qualitätsarmen Zertifikaten die ausschreibenden Schulträger blenden. Die bewusst qualitativ sehr niedrig gehaltenen öffentlichen Ausschreibungskriterien werden für teures Geld als Blaupause an unwissende Gemeinde- und Stadträte tausendfach zum vollen Betrag verkauft, als hätte man wochenlang an den Texten gearbeitet.