Entlassungen bewirken keine Wertschöpfung
Für verantwortungsvolle Unternehmenslenker sind Entlassungen keine Option, um eine höhere Wertschöpfung zu erreichen! Denn unternehmerische Verantwortung hat zwei Seiten:
- eine Unternehmensbezogene
und - eine Gesellschaftliche.
Wer als Unternehmenschef vorrangig Menschen entläßt, um Kosten zugunsten von Ertragssteigerungen zu sparen, handelt unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft! Es läßt darauf schließen, dass er keinen inhaltlichen Bezug zu seinem Business hat! Einseitig betriebswirtschaftlich gedacht resultiert eine Steigerung der Wertschöpfung auf weniger Kosten, weil man nicht in der Lage ist, das im Unternehmen vorhandene Know-How für mehr ertragreichen Umsatz einzusetzen. Gerade dieses Know-How schlummert in der Motivation der Menschen, die für dieses Unternehmen arbeiten. Fehlt diese Motivation, liegt die Aufgabe der Unternehmensleitung darin, die vermutlich verloren gegangene Motivation der Leistungsträger zu reaktivieren und gleichzeitig die versteckten Gegner des Leistungsprinzips zu entlarven und zum Aufgeben zu zwingen. Das kostet Zeit und Geld!
Fehlt das Geld, um die Zeit bis zur originären Wertschöpfungssteigerung zu überbrücken, können Einschnitte und Verzicht der Mitarbeiter helfen, wieder ins richtige Fahrwasser zu kommen. Diese frei werdenden Ressourcen dürfen jedoch nicht zur Steuerzahlung, zur Gewinnsteigerung oder gar zum inhabergetriebenen Liquiditätsentzug führen!
Die Messung der Boni von Führungskräften sollte sich an der gesellschaftlichen Wertsteigerung orientieren, die den langfristigen Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze im Blick hat:
- Erhöhung der produktiven Mitarbeiterzahl, z.B. durch Zurückholen meist zu teuer outgesourcter Dienstleistungen wie Marketing oder Buchhaltung;
- produktive Reinvestition von Mitarbeiter-Einschnitten in solche Maßnahmen, die von den Mitarbeitervertretungen aktiv zu unterstützen sind;
- Boni-Ertragsmessung ausnahmslos ohne solche Kostensenkungen, die der gesellschaftlichen Verantwortung zugegenlaufen.
Führungskräfte, die bereit sind, sich an gesamtgesellschaftlichen Kriterien messen zu lassen, verdienen ein Vielfaches der Boni, die die verantwortungslosen Manager heute erhalten.