Generalkritik an der Food-Branche*
* so titelte ein Artikel in der Lebensmittelzeitung LZ 17 am 27. April 2018 auf Seite 43
Frontal 21 reichte bei der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) eine gepanschte Wurst zur Prämierung ein und gewann eine Silber-Medaille. Die Wurst bestand zu 27% aus Wasser, zu 46% aus Schlachtabfällen (Separatorenfleisch) und nur zu 9% aus echtem Fleisch, wie es der Verbraucher erwartet.
Die LZ berichtete weiter, dass die PR-Agentur Engel & Zimmermann in einer Untersuchung zum Schluß gekommen ist, dass die Medien zunehmend mehr Kritik an unserer Lebensmittelversorgung üben und oft bereits in den Titulierungen und Überschriften negative Stimmung gegen die Lebensmittelverarbeiter machen. Man soll wohl damit aufhören, damit die Kunden der Agentur wie Fuchs, Wiesenhof, Gerolsteiner, Devely oder Karwendel unbehelligt ihrer gesetzeskonformen Arbeit nachgehen können.
Und die Industrie wundert sich? Labt sie sich doch an der von ihren Lobbyisten inszenierten Lebensmittel-Gesetzgebung, die löchrig ist wie ein Schweizer Käse!
Welcher Verbraucher weiß schon, dass man sich in die ZusatzstoffZulassungsVerordnung den §9 (8) hat einbauen lassen, der es ermöglicht, kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe ganz legal ohne Kennzeichnung sogar in Bio-Lebensmittel einzuschleusen (Cross-Over-Effekt). Die Gastronomen freuen sich, wenn sie auf den Fertigpackungen ihrer Sc. Hollandaise, ihren künstlichen Pulversossen und nährstoffarmen wasserlöslichen Eimer-Suppen den Zusatz „Deklarationsfrei auf Speisekarten“ oder „Deklarationsfrei nach Gesetz“ finden. Und der Gesetzgeber tut alles, um den Fertigproduktverkauf anzukurbeln. Hausgemacht darf jeder alles nennen, solange er wenigstens eine Packung in der Küche aufgerissen hat! Nährstoffe bei Fertigpulvern und aufgewärmten Speisen nach dem in unseren Schulmensen gehypten „Cook&Chill-Verfahren“ – Fehlanzeige.
Der brancheninterne Spott der Metzger gegen ihre Kunden besagt seit Jahrzehnten dank erfolgreich umgesetzter Lobbyistenarbeit bei DLG, Gesetzgeber und DGE: „Der Metzger ist der einzige, der aus Wasser Gold machen kann!“
Anstatt das Volk über die gesetzlichen Hintertürchen unserer Lebensmittel-Kennzeichung zu informieren, hauen 16 Kultusministerien in den Bildungsplänen unserer Schulen auf die Werbetrommel für eine gesunde Ernährung und täuschen den normalen Verbraucher über die tatsächlichen Inhalts- und Vitalstoffe unserer Lebensmittel! Und das mit unseren Steuergeldern.
Gesunde Lebensmittel im Supermarkt erkennen