DGE-Zertifikate – Der Caterer-Check
Wie belastbar sind Zertifizierungen und Qualitäts-Siegel im Praxistest? Sind wir zu bequem, den Einsatz von hochwertigen Rohstoffen im Essen unserer Kinder in den Kitas und Schulen zu hinterfragen? Oder haben wir einfach keine Ahnung, wie wir gutes Essen erkennen können? Mit gutem Geschmack und einer tollen Optik kommen wir in Zeiten von deklarationsfreien Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Palmfetten nicht weiter.
Was bedeutet eigentlich frisch kochen? Sogenannte Conveniencestufen, also Lebensmittel, die unterschiedlichste industrielle Verarbeitungsprozesse durchlaufen haben, könnten Licht ins Dunkel bringen. Doch leider ist deren Einsatz selbst bei Tütensuppen, Dosenlinsen und Eimersoßen gewollt.
Möglich machen das schwammige Formulierungen wie sollte, kann, wünschenswert, ist anzustreben – keine klaren Verbote oder wie in der französischen Gastronomie, wo ein fehlender Hinweis auf hausgemacht den Einsatz industrieller Produkte erkennen lässt. In Deutschland treiben wir es sogar auf die Spitze:
Ein zertifizierter Caterer darf soviel Fertigpulver einsetzen wie er möchte ohne sein Zertifikat für frisches und gesundes Essen abgeben zu müssen, wenn er anhand seiner Dienstpläne personelle Engpässe nachweisen kann!
Das ist Lobbyarbeit in Reinform (z.B. in 4 Minuten nachlesbar unter www.welt.de/print-welt/article582922/Kritik-an-Ernaehrungsberatung.html