Veränderte Rahmenbedingungen erfordern veränderte Betriebskonzepte
Marketing ist kein selbstlaufendes Allheilmittel
Heerscharen von „Werbe-Experten“ bestürmen derzeit die verzweifelten Gastronomen, um an deren letztes Geld zu kommen. Die Wunderwaffe Marketing soll angeblich den Umsatz anheben – von Ertrag und Liquidität spricht man in den kreativen Kreisen lieber nicht!
Was soll denn mit Marketing erreicht werden?
Für jedes Betriebskonzept existiert eine Gewinn- und Liquiditätsschwelle, die
- auf einer definierten Menge des Verkaufs der einzelnen Produkte
- zu einem bestimmten Preis
- bei kalkulierten Wareneinsätzen
- und korrespondierenden Kosten
beruht.
Um ausreichend Liquidität (nicht unbedingt auch sofort Ertrag) zu erwirtschaften, müssen zunächst die betriebswirtschaftlichen Parameter der veränderten Situation in die Gesamtplanungsrechnung des Unternehmens übernommen werden. Der rechnerisch entstehende Ertragsverlust und die begleitende Liquiditätsunterdeckung sind die neuen Ausgangspunkte, an denen der Gastronom alle Konzeptelemente neu ausrichten muß.
Die wenigsten Unternehmer „fühlen ihre Gastronomie“, um diese neuen Konzeptelemente intuitiv festzulegen. Sie müssen daher „den Umweg der Betriebswirtschaft“ gehen, damit sie die erforderliche Anpassung ihres Betriebskonzepts an die neuen Marktverhältnisse erarbeiten können.
Wenn das geschafft ist, kann man die dazu kurzfristig passenden Werbemittel entwickeln (ganzheitliches und auf lange Sicht ausgelegtes Marketing ist nicht zielführend, weil es aufgrund seiner derzeit unangebrachten Aufwendungen für Zeit und Kosten nicht dem erforderlichen kurzfristigen Umsatz und Ertrag Rechnung trägt).
Je nach Bereitschaft des Gastronomen, sich auf das veränderte Betriebskonzept mit dem gleichen Herzblut einzulassen, wie er es für sein bisheriges Lebenswerk getan hat, meistert er die Krise.