Zur falschen Korrelation von Kaufkraft und Umsatzpotenzial
Standort-Analytiker und Kennzahlen-Berechner sind sich einig beim Einsatz ihrer angepriesenen Softwaretools:
Hohe Kaufkraft = hohes Umsatzpotenzial
Allein die Bestimmung der Kaufkraft für ein meist abgegrenztes Gebiet negiert spätestens beim Vor-Ort-Besuch die Verwendung dieser Durchschnittsberechnung als aussagestarke Kennzahl. Ansprechende Einfamilienhäuser, hochwertige Mehrfamilienobjekte stehen bunt gemischt in allen Städten. Deutsche Großstädte mit bis zu 50% sozial geförderter Wohnungen bzw. staatlich unterstützten Mietern, deren Ausgabeverhalten für Junk-Food, Alkohol und Zigartten sehr ausgeprägt ist, können nicht pauschaliert anhand ihrer vermeintlichen Kaufkraft für jegliche Art von Produkten und Dienstleistungen als Grundlage von Standortanalysen und Umsatzpotenzialberechnungen hergenommen werden.
Der Analyst muß drei Dinge fühlen und verstehen:
- Konzept und Produkt
- Betreiber
- Verhalten der potenziellen Kunden
Daraus hat er keine seintenlangen Entfernungstabellen mit Kaufkraftstärken abzubilden, sondern verlässliche und belastbare Aussagen zu
- Umsatz
- Kosten
- Erträge
zu berechnen.